Mein politisches Engagement ist mit meinem Werdegang verknüpft: Was hat mich geprägt? Welche Themen treiben mich um?
Ausbildung, Beruf und Engagement in Kürze
Politisches Engagement
2019: Eintritt bei Bündnis 90/Die GRÜNEN, KV-Aalen-Ellwangen
2019 und 2024: Kandidatin für die Kommunalwahlen für Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Ehrenamtliches Engagement (Auswahl)
Seit 2023 Stiftungsrätin Stiftung Wegweiser, Zürich
2016 – 2025 Beauftragte für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, Berlin
(2010 – 2016: Sprecherin der AG „Engagement und Partizipation in Europa“)
2010 – 2024: Mitglied des Vorstands FachFrauen Umwelt (sic!), Basel
2014 – 2022: Erste Vorsitzende und Gründungsmitglied, Verein „Initiative proFreibad e.V.“). (Sanierung des Freibads mit 2 Mio. erreicht), Neresheim
2014-2020: Stiftungsrätin und stellvertretende Stiftungsratspräsidentin, Stiftung Mitarbeit – Demokratieentwicklung von unten, Bonn
Ausbildung und beruflicher Werdegang
1987: Abitur am Max-Planck-Gymnasium Heidenheim an der Brenz
1988 – 1994: Studium der Sozioökonomie (1 Semester); Studium Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Soziologie, Universitäten Augsburg und Freiburg i.Brsg.
1990: Forschungsaufenthalt in Ecija/Spanien
1990/1991: Praktikum bei der ersten Frauenbeauftragten der Stadt Aalen, Gertrud Hahn
1995: Projektleiterin UmweltGerechte Zukunft – Entwicklung und Wandel in Nord und Süd, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
1996-2001: Projektkoordinatorin und Doktorandin im Projekt CLEAR (Climate and Environment in Alpine Regions) an der ETH Zürich
2001-2002: Stipendiatin am Collegium Helveticum ETH Zürich
2002-2009: Referentin Grundsatzfragen, Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
2009-2012: Studienleiterin für Sozial- und Gesellschaftsethik, Evangelisches Studienzentrum Boldern (bei Zürich)
2012-2020: Studienleiterin für Gesellschaft und Ethik, Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Zürich
2020: Gründung des Forums „Demokratie & Ethik“
Seit 2020: Verantwortliche Nachhaltige Entwicklung in Forschung und Lehre, Universität Zürich.
Aufgewachsen bin ich in Kösingen, am östlichen Rand der Schwäbischen Alb, einem Teilort von Neresheim. Nach den Grundschulbesuchen in Kösingen und Ohmenheim besuchte ich das (damalige) Progymnasium in Neresheim. Nach einer kurzen Schnupperphase für eine Ausbildung im Hotelfach legte ich 1987 am Max-Planck-Gymnasium in Heidenheim/Brenz mein Abitur ab. Schon als Schülerin ergaben sich vielfältige Erfahrungen und viele Kilometer mit dem „öffentlichen Personennahverkehr“ (ÖPNV). Ein gut ausgebauter, vernetzter ÖPNV ist zentral für die Lebensqualität im ländlichen Raum: Er ermöglicht Teilhabe und Begegnung, er schont die Umwelt und das Portemonnaie.
Ich mache mich stark für eine Revitalisierung der Infrastruktur im ländlichen Raum, die wirtschaftliche Entwicklung, gesellschaftliche Teilhabe und den Schutz unserer Lebensgrundlagen verbindet. Der Einsatz für gute öffentliche Strukturen ist auch Klimasozialpolitik im besten Sinne: Intakte Infrastrukturen ermöglichen Teilhabe, Chancen, Miteinander. Und sie reduzieren gleichzeitig den privaten Verbrauch an Umwelt.
Willy Brandt hat sich in seiner Kanzlerschaft in den 1970er Jahren dafür eingesetzt, dass möglichst alle einen Zugang zum Bildungssystem haben: Auch katholische Mädchen, aus der Arbeiterschicht, aus dem ländlichen Raum, sollten eine Universität besuchen. Denn dieser Personenkreis ist (immer noch) unterrepräsentiert. In diesem Sinne bin ich ein Willy-Brandt-Kind. Meinen Eltern bin ich sehr dankbar, und auch so manchen Lehrerinnen und Lehrern, die mich ermutigt und meinen Weg begleitet haben.
Schon immer hat mich interessiert, was die Gesellschaft „im Innersten zusammenhält“. An der Universität Augsburg und der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg im Breisgau habe ich Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Soziologie studiert und 1994 abgeschlossen. Für das Thema meiner Abschlussarbeit, der kommunalen Gleichstellung, war ich in der Kommunalverwaltung in Aalen ein halbes Jahr als Praktikantin bei der ersten Frauenbeauftragten in Aalen, Gertrud Hahn, aktiv. Theorie trifft Praxis, eine Erfahrung, die mich in allen Stationen leitet. So wie in meinen Zeiten als studentische Ferienarbeiterin bei VARTA in Dischingen und Zeiss in Nattheim, um mein Studium zu verdienen.
Die politische und gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen, die Anerkennung ihrer bezahlten und unbezahlten Arbeit und die Bekämpfung bestehender Diskriminierungen ist mir ein wichtiges Anliegen. Ziel muss es sein, ein eigenständiges und abgesichertes, ein diskriminierungsfreies Leben führen zu können, das allen Geschlechtern dieselben Chancen ermöglicht.
Nach dem Abschluss meines Studiums zog es mich in die Praxis der politischen Bildung. Bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erhielt ich 1995 die einmalige Chance, im Auftrag des Landes den ersten Kongress für Nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Dieses Engagement setzte ich von 1996 bis 2001 fort: An der ETH Zürich arbeitete ich als Doktorandin zum Thema Klimawandel und Bürgerbeteiligung und erlangte an der Universität Stuttgart meine Promotion. Der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern bietet die Chance, auch für komplexe Themen Lösungen zu finden. Und auch, die Akzeptanz für Lösungen zu erhöhen, die nicht unbedingt der eigenen Position entsprechen.
Mit Leidenschaft, Herzblut und Expertise befasse ich mich seit über zwanzig Jahren mit Demokratie, politischer Bildung und Bürgerbeteiligung. Ich habe Lokale Agenda Prozesse moderiert, Runde Tische entwickelt und Zukunftswerkstätten durchgeführt, Bürger:innenräte begleitet und evaluiert, zu Themen wie Klimawandel, Innenstadtentwicklung, Mobilität, Energiewende, Landwirtschaft und Naherholung. Das brauchen wir auch weiterhin, um im Dialog zu gemeinsamen Lösungen zu finden.
Ich setze mich dafür ein, dass wir Politik stärker als bisher gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gestalten, dass wir Menschen vor Ort einbinden in die Diskussion und Entstehung grüner Politik. Es geht dabei darum, Knowhow, Erfahrung und Wissen der Menschen abzuholen für unsere Politik.
Von 2002 bis 2009 war ich erneut als Fachreferentin an der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg aktiv. Ich habe Grundsatzfragen der politischen Bildung im öffentlichen Auftrag bearbeitet, Bildungsprojekte im europäischen Raum und Sonderprojekte betreut.
Das Thema Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft war als Thema der politischen Bildung in den 90er Jahren noch wenig präsent. Deshalb war es eine wunderbare Pionierarbeit, den ersten Fachbereich zu diesem Thema aufbauen zu können. Die Relevanz von Ehrenamt und Bürgerschaftlichem Engagement für Demokratie, aber auch gesellschaftlichen Zusammenhalt ist für mich zentral.
Der direkte Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern in verschiedenen Formaten, von mehrtägigen Seminaren bis zu Strassenaktionen in der Fussgängerzone, offenbarten stets eine grosse Bandbreite an Meinungen und Wissen, aber häufig auch eine Distanz zu formalen Strukturen und Parteien.
Der Einsatz für die Demokratie ist ein essenzieller Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit. Demokratie ist die Voraussetzung für alle unsere Sachpolitiken. Sie lebt von demokratisch gesinnten Bürgerinnen und Bürgern. Und sie ist nicht selbstverständlich. Ich setze mich ein für eine intensive Förderung der politischen Bildung und der Förderung von demokratischer Zivilgesellschaft vor Ort.
Gesellschaftliche Debatten bestehen aus Sachfragen, aber auch aus Wertfragen. Positionen sind von unseren oft unausgesprochenen Menschenbildern oder auch Vorstellungen einer „guten Gesellschaft“ bestimmt. Der Gestaltung von Sachfragen und ihren ethischen Implikationen konnte ich von 2009 bis 2012 als Studienleiterin für Sozialethik am evangelischen Studienzentrum Boldern nachgehen.
Diese ethischen Fragen und ihre Rolle im gesellschaftlichen Diskurs, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, war Gegenstand eines weiteren Studiums Angewandter Ethik an der Universität Zürich von 2011 bis 2013.
Neue Ziele und Vorhaben daraus brachte ich von 2012 bis 2020 im neu gegründeten Fachbereich der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich ein. In diesem Engagement habe ich öffentliche Diskurse zur Gestaltung der Nachhaltigen Entwicklung, sowie wirtschaftsethische und politische Debatten begleitet, so z.B. zur Thematik des Grundeinkommens oder zur Frage der Verantwortung von Unternehmen für Menschenrechts- und Umweltstandards.
Ich setze mich für eine nachhaltige Entwicklung ein, die die Entwicklung unserer Gesellschaft und der Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen vorantreibt. Es ist eine unserer größten Herausforderungen, die Lebensgrundlagen für unsere kommenden Generationen zu erhalten.
Seit 2020 bin ich Verantwortliche für Nachhaltige Entwicklung in Forschung und Lehre an der Universität Zürich. In dieser vielfältigen Tätigkeit bin ich bemüht, diese komplexe Thematik mit möglichst allen Disziplinen zu verknüpfen. Ich berate Dozierende und Forschende, führe eigene Lehrprojekte durch und forsche zur Frage, wie eine Wohlstandsentwicklung ohne weiteren Umweltverbrauch funktionieren könnte.
Vieles bleibt zu tun! Deshalb bitte ich Sie um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025.
Für einen grünen Ruck durchs Land!